Als Augustiner-Chorfrauenstift im Jahr 1167 mit 24 Kanonissen gegründet, besteht das Kapitel in der heutigen Zeit aus höchstens 12 Kapitularinnen. Es wohnen hier zurzeit neben der Äbtissin drei weitere Damen in der geschichtsträchtigen Anlage mit ihrer besonderen Atmosphäre und ihrem eigenen Charme.

Die alleinstehenden Damen leben in eigenen Wohnungen im inneren Bereich der Stiftsanlage und müssen ihren Lebensunterhalt aus eigenen Einkünften bestreiten. In dieser christlich geprägten Lebensgemeinschaft übernimmt die Äbtissin neben ihrer geistlichen Funktion als rechtliche Vertreterin des Stifts auch eine weltliche Aufgabe und ist für die Verwaltung verantwortlich. Wesentliche Entscheidungen werden jedoch gemeinsam getroffen.

Jede Kapitularin bringt sich nach ihren Interessen und Fähigkeiten in eine der Aufgaben ein, die der Garten und die weitläufige Stiftsanlage, die Führungen und die kulturellen Veranstaltungen mit sich bringen. Der große Garten will liebevoll gepflegt, Besucher sollen kompetent geführt, Veranstaltungen professionell organisiert werden und vieles mehr.

Die Stiftskirche ist nach der Reformation zum größten Teil aus dem Eigentum des Stifts an die Gemeinde übergegangen. Geblieben ist dem Stift die Damenempore, die sogenannte Prieche, mit einem gesonderten Zugang. Dort nehmen die Damen zumeist an den Gottesdiensten der evangelisch-lutherisch Gemeinde teil.